Käsermann wie schon 2017

Wie bereits 2017 heisst der Sieger des traditionellen Jassturniers von sportpress-Bern Daniel Käsermann. Hoch überlegen und ohne einen einzigen Aussetzer in den drei Runden setzte sich der Fotograf aus Worben mit 47 Punkten durch. Platz 2 hinter dem neuen Jassmeister sicherte sich der ehemalige Präsident Peter Berger mit 120 Punkten, Dritter wurde Routinier Max Füri (134 Punkte). Das Trio verwies die Vorstandsmitglieder Daniel Künzi und Alexander Wäfler klar auf die nachfolgenden Plätze.

In Abwesenheit von Vorjahressieger Hans-Ueli Schaad lag Käsermann bereits nach der ersten Runde in Führung. Als Einziger vermochte ihm Peter Berger einigermassen zu folgen. Die Entscheidung fiel im dritten und letzten Umgang, als Käsermann mit 6 Punkten seine beste Runde zeigte, Berger aber 67 Zähler einfing. (smh)

Rangliste Jassturnier 2020: 1. Daniel Käsermann 47 Punkte. 2. Peter Berger 120. 3. Max Füri 134. 4. Daniel Küenzi 151. 5. Alexander Wäfler 153. 6. Stephan Dietrich 156. 7. Sandro Mühlebach 166. 8. Moritz Marthaler 184. – 8 Teilnehmer.

Statistik. Die letzten Sieger: 2020: Daniel Käsermann. – 2019: Hans-Ueli Schaad. – 2018: Klaus Burkhardt. – 2017: Daniel Käsermann. – 2016: Sandro Mühlebach. – 2015: Jürg Jungi. – 2014: Sandro Mühlebach. – 2013: René Hug. – 2012: Urs Bretscher. – 2011: unbekannt. – 2010: Klaus Burkhardt. – 2009: Albi Staudenmann. – 2008: Pierre Benoit. – 2007: Fred Ernst. – 2006: Peter Berger.

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Jahresbericht des Präsidenten

Bern im Januar 2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Gewusst haben wir es ja schon immer: Bern ist ein Sportkanton! Es gibt dafür auch eine beeindruckende Zahl, die diese Aussage unterstreicht: Zwischen September 2017 und August 2018 standen 62 Sportlerinnen und Sportler mit Wohnort oder Vereinszugehörigkeit im Kanton Bern auf dem Podest bei Olympischen Spielen oder bei Welt- und Europameisterschaften. Dabei stechen einige besonders hervor, die aus Bern stammen, hier spielen oder leben: Skifahrer Beat Feuz, der an den Olympischen Spielen in PyeongChang Silber und Bronze gewann, Jenny Perret, die Olympiasilber im Curling holte, Sprinterin Mujinga Kambundji, Bronzemedaillengewinnerin an der Hallen-WM, und die sieben Berner Spieler des WM-Silberteams im Eishockey (Leonardo Genoni, Gaëtan Haas, Tristan Scherwey, Roman Josi, Ramon Untersander, Simon Moser und Joël Vermin). Dank den Meistertiteln von Wacker Thun im Handball und der Young Boys im Fussball avancierte das ohnehin schon tolle Sportjahr 2018 zu einem grandiosen. Vor allem der Erfolg der Young Boys gab zu reden und zu feiern. Der erste Meistertitel des Klubs nach 32 Jahren löste unglaubliche Emotionen aus, denen man sich in Bern während Wochen praktisch nicht entziehen konnte. Aktuell spricht vieles dafür, dass wir uns im kommenden Sommer auf weitere Feierlichkeiten mit YB freuen können.

Nicht zuletzt diese Erfolge machen es so spannend, die Berner Sportlerinnen und Sportler journalistisch begleiten zu dürfen, und es ist – ich habe das auch schon an anderer Stelle erwähnt – ein Privileg, dass so viele Einzel- und Mannschaftssportler aus unserem Kanton stammen oder hier tätig sind. Es macht unseren Beruf noch interessanter und vielseitiger, als er es ohnehin schon ist. Auf den ersten Blick erstaunt es daher, werden Journalisten heute oft mitleidig angeschaut, wenn sie von ihrem Beruf erzählen. Doch die Leute wissen um die fortschreitende Konzentration in der Schweizer Medienlandschaft und wie schwierig für die Journalisten zunehmend wird, die eigenen Ansprüche und jene der Leser mit jenen der Verlagshäuser zu verbinden, die verzweifelt versuchen, wegbrechende Inserateeinnahmen mittels Einsparungen und Diversifizierungen wie Onlineplattformen usw. aufzufangen. Dass heute rund 70 Prozent aller Online-Werbeeinnahmen an Google und Facebook fliessen, ist eine unglaubliche und für die Verlage existenzbedrohende Zahl.

Einzelne Lichtblicke in einem schwierigen Umfeld
Es sieht nicht danach aus, als ob sich daran etwas ändert und die guten alten Zeiten im Journalismus zurückkehren. Das hängt sicher auch mit einem veränderten Leseverhalten zusammen. In einer Diskussion habe ich kürzlich erfahren, dass rund ein Drittel keine klassischen Medien mehr liest, sondern die News allenfalls noch über die eigenen Social-Media-Kanäle konsumiert. Ich finde diese Entwicklung zwar schade, kann sie bis zu einem gewissen Grad aber auch nachvollziehen. Man hat viel zu tun mit Familie und Beruf – da fragt man sich schon, ob man tatsächlich die x-te Analyse eines Tweets von Donald Trump lesen soll, im Wissen, dass sich diese bis zum Ende der Lektüre bereits überholt hat, und der Mann in Washington die Medienschaffenden mit einem weiteren Tweet erneut vor sich hertreibt. Wenig Zuversicht verbreitet auch das Medienqualitätsrating 2018 des Vereins Medienqualität Schweiz. Demnach ist das Niveau der Schweizer Medien in den vergangenen Jahren gesunken und wegen des Spardrucks auf den Redaktionen blicken Medienwissenschafter eher pessimistisch in die Zukunft. Es gibt auch unter uns hier in der Sektion Kolleginnen und Kollegen, die uns einiges über diesen Spardruck erzählen können.

Ich möchte jetzt aber nicht nur das Negative herausstreichen, denn es gibt durchaus Lichtblicke. Die Onlinezeitung «Republik» besteht unterdessen seit einem Jahr und hat mit einigen aufsehenerregenden Recherchen auf sich aufmerksam gemacht. Und Ende 2018 veröffentlichte unser Sektionskollege Christof Gertsch zusammen mit einigen Kollegen das vielbeachtete Sportmagazin «N°1». Beiden Projekten gemein ist, dass sie durch das sogenannte Crowdfunding finanziert werden oder wurden. Nach der Projektankündigung fanden sich genügend Interessierte, die mit ihrem finanziellen Engagement mithalfen, eine Idee umzusetzen. Beide Male wurden die Verantwortlichen vom Finanzierungswillen überrascht, und man darf das durchaus so sehen, dass nach wie vor eine breite Nachfrage und ein ansehnlicher Markt für Qualitätsjournalismus besteht. Ich denke, wir allen wünschen uns, dass Innovationsfreude, Genauigkeit und sorgfältige Recherche im (Sport-)Journalismus auch künftig belohnt wird.

Es braucht unser Engagement
Zum Abschluss meines Jahresberichts als Präsident von sportpress Bern möchte ich kurz auf unsere Sektion eingehen: Wir haben ein stabiles Jahr hinter uns. Das zeigt ein Blick in die Bilanz und auf die Mitgliederzahl. Mit 121 Mitgliedern stellen wir hinter Zürich die zweitgrösste Sektion von sportpress.ch. Nicht bei allen Sektionen sind die Mitgliederzahlen so konstant. Das zeigte sich an der Präsidentenversammlung von sportpress.ch im vergangenen November, als drei Sektionen einen Antrag einreichten, wonach zu prüfen sei, ob Fusionen zwischen Sektionen künftig unkomplizierter durchgeführt werden können als bisher. Doch auch wir in Bern sind nicht frei von Strukturproblemen. Die Besucherzahlen an unseren beiden Versammlungen im Sommer (GV) und im Winter (HV) sind dürftig. Es ist zudem ein Makel, dass seit dem Rücktritt meines Vorgängers als Präsident, Peter Berger, kein Journalist aus einem grossen Berner Medienhaus mehr in unserem Vorstand vertreten ist. An beidem wollen wir zusammen mit euch, geschätzte Mitglieder, im kommenden Jahr arbeiten. Schliesslich ist unser Verband einst ja genau deshalb gegründet worden, um die Interessen der Sportjournalisten gegenüber den Verlagen zu vertreten. Dazu brauchen wir jedes einzelne Sektionsmitglied, insbesondere aber jene, die in den verbliebenen, grossen Medienhäusern arbeiten. Wann, wenn nicht jetzt, sollten wir die Kraft unseres Verbandes und unserer Sektion nutzen? Ich bin überzeugt, mit so vielen erfahrenen und engagierten Journalisten verfügen wir über das Gewicht, um uns wenn nötig für den Erhalt der Arbeitsbedingungen stark zu machen. Ich bitte euch, dies zu bedenken, wenn es das nächste Mal um ein Engagement für sportpress geht und danke euch jetzt schon für euren Einsatz.

Beste Grüsse und auf ein spannendes Sportjahr 2019
Alexander Wäfler
Präsident sportpress Bern

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Drei neue Mitglieder

Einmal mehr speditiv ging die diesjährige Hauptversammlung von sportpress-Bern.ch im Restaurant „Emmentaler“ in der Berner PostFinance-Arena über die Bühne. In 25 Minuten führte Präsident Alex Wäfler durch die Versammlung, die drei neue Mitglieder in ihrem Kreis aufnahm. Stephan Schori, Franziska Straubhaar und Hanspeter Roos wurden ohne Gegenstimmen in die Vereinigung der Berner Sportjournalisten aufgenommen. Neu gehören 132 Mitglieder (davon 12 Passive) dem Verein an.

Die Jahresrechnung schloss mit einem positiven Ergebnis ab. Der vierköpfige Vorstand mit Präsident Alex Wäfler sowie Daniel Küenzi (Finanzen/Ausweise), Sandro Mühlebach (Sekretär) und Lori Schüpbach (Beisitzer) wurde für ein weiteres Jahr wiedergewählt. In seinem Jahresbericht konnte Alex auf ein herausragendes Berner Sportjahr mit dem Meistertitel der Young Boys als Krönung zurückblicken. Gleichzeitig drückte er auch seine Sorgen über den aktuellen Zustand der Medienbranche aus.

Nach dem Pflichtprogramm servierten uns Chrigu Schlachter und sein Team vom „Emmentaler“ einen feinen Imbiss – die ideale Stärkung für den anschliessenden Höhepunkt des Abends, das Jassturnier.

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Hans-Ueli Schaad neuer Jassmeister

Vor einem Jahr hatte er sich noch knapp geschlagen geben und mit dem 2. Rang Vorlieb nehmen müssen. Dieses Jahr hat es mit dem Titel geklappt: Der neue Jasskönig von sportpress-Bern heisst Hans-Ueli Schaad. Mit 59 Punkten setzte er sich relativ deutlich vor Stephan Dietrich (94) und Sandro Mühlebach (108) durch.

Schaad legte bereits in der ersten von vier Runden mit beeindruckenden 3 Punkten vor. Diesen Durchschnitt vermochte er zwar nicht ganz zu halten, dennoch gelang es keinem seiner Konkurrenten mehr, am späteren Sieger vorbei zu ziehen. Zwei Sieganwärter waren gar nicht erst angetreten: Der Vorjahressieger Klaus Burkhardt glänzte durch Abwesenheit und konnte seinen Titel damit nicht verteidigen. Und auch Daniel Käsermann, der Gewinner von 2017, blieb dem Anlass in diesem Jahr fern.

Schwer geschlagen geben mussten sich die „Altherren“ um Jürg Jungi (6.) oder René Hug (8.). Keine Chance auf einen vorderen Platz (überrascht ob dem hohen Niveau?) hatte auch der Gast aus dem Kanton Glarus, Stefan Baumgartner, der als Vorstandsmitglied des Dachverbandes sportpress.ch die Hauptversammlung und das Jassturnier der Berner Sektion beehrte. (smh)

Rangliste Jassturnier 2019: 1. Hans-Ueli Schaad 59 Punkte. 2. Stephan Dietrich 94. 3. Sandro Mühlebach 108. 4. Achim Dähler 110. 5. Daniel Küenzi 133. 6. Jürg Jungi und Peter Berger, je 142. 8. René Hug 163. – 12 Teilnehmer.

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Ausschreibung Grundkurs Sportjournalismus 2018

Vom Dienstag, 30. Oktober bis Freitag 2. November 2018 findet in Magglingen der Grundkurs Sportjournalismus statt. Der Kurs vermittelt Basiswissen, erklärt Grundzüge des Schweizer Sportsystems und fördert das journalistische Handwerk. Er ist ideal für Berufseinsteiger wie für nebenberufliche Sportjournalisten und Medienchefs. Und: Er ist Voraussetzung für die Aufnahme in unserem Verband. Alle Angaben zum Kurs und zur Anmeldung finden sich unter diesem Link.

Freie Plätze gibt es weiterhin auch für den Weiterbildungstag von sportpress.ch am Mittwoch, 19. September in Luzern. Die Schreibwerkstatt mit Peter Linden, einem bewährten Coach aus Deutschland, richtet sich an alle Mitglieder. Er eignet sich ebenso für hauptberufliche wie nebenamtlich tätige schreibende Journalisten. Für weitere Informationen und Anmeldungen wendet Euch an diese Adresse (admin@sportpress.ch).

Ausschreibung Grundkurs Sportjournalismus 2018 (PDF)

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Vom Tief- zum absoluten Höhepunkt

Der Meistertitel ist ein Höhepunkt in der Geschichte des BSC Young Boys. Die Berner könnten sogar das erste Double seit 60 Jahren gewinnen. Gab es in der YB-Historie seit 1958 auch einen Tiefpunkt? Peter Lerch, Redaktor der SDA, Ehrenmitglied von sportpress-bern.ch und ausserhalb der journalistischen Tätigkeit YB-Fan, schlägt den 21. November 1999 vor.

Im Herbst 1999 vermied ich jeden Besuch im Wankdorfstadion. Schier Woche für Woche musste ich mich über die Ergebnisse aufregen. Die Tore fielen ungefähr im Verhältnis 2:1 gegen YB, die Punkte wurden nach dem gleichen Schlüssel verteilt. Warum es mich am kältesten Sonntag des Herbstes doch noch ins Stadion zog, kann ich nicht sagen. Vielleicht musste es sein. Sonst könnte ich den späten Rapport nicht abliefern.

Die Affiche hiess YB gegen Etoile Carouge, Zehnter (Drittletzter) gegen Sechster der Nationalliga B. YB stand längst als Teilnehmer an der Abstiegsrunde zur 1. Liga fest. Es ging um nichts mehr.

Die Bise pfiff über die Luzeren Richtung Stadion und verstärkte die Minustemperaturen. Ich beschloss, das Spiel aus einem Winkel zu geniessen, den ich nicht kannte. Ich setzte mich in die rechte obere Ecke der Tribüne. Dort war ich allein. Vielleicht hatte ich gehofft, dass die verdreckte, im Lauf der Jahrzehnte milchig gewordene Scheibenfront, der Abschluss der Tribüne gegen die Sempachstrasse hin, die Bise ein wenig abhalten würde. Aber es war nicht so.

Nach ein paar Minuten fiel das erste Tor, erzielt von Thierry Ebe, Stürmer von Etoile Carouge. Wenig später verkündete der Speaker, dass alle Matchbesucher Gratiszutritt zur Haupttribüne bekämen. Mir schien, dass die wenigsten der wenigen Zuschauer das Angebot nutzten. Die meisten der wenigen wussten wohl, dass sie die Kälte im Stehen besser aushalten konnten.

Nach dem Tor war in der ganzen ersten Halbzeit nichts mehr los. Ich hörte nur die auf den Platz gerufenen Anweisungen der Trainer und die Zurufe unter den Spielern. Ich nutzte die Langeweile, um das Wankdorf aus dem seltsamen Blickwinkel zu betrachten. Es kam mir unwirklich vor. War es das Stadion, in dem ich keine 14 Jahre vorher eine Meisterfeier gesehen hatte?

In der Pause schritt ich das Stadion über die vier Ecken ab. Das Wankdorf erschreckte mich alle paar Meter. In der Nähe des Eingangs Papiermühlestrasse traf ich auf das Merchandising. Es fand auf einem Holztisch statt, der etwa halb so breit war wie ein durchschnittlicher Kiosk. Zwei ältere Herren standen dort und hatten nichts zu tun. Die Waren waren ohne erkennbare Ordnung ausgebreitet. Auf ein paar Artikeln lagen mit dickem Filzstift beschriebene Preisschilder. Die Schilder hatten alle möglichen Formen. Jemand musste sie aus einer Cartonschachtel herausgerissen haben. Gerissen, nicht geschnitten.

Ich wäre mir schäbig vorgekommen, wenn ich davongelaufen wäre, ohne den Rentnern einen Tagesumsatz zu ermöglichen. Ich verlangte einen YB-Schal, obwohl ich auf dem Tisch keinen entdeckt hatte. Tatsächlich beschied man mir, die Schals seinen längst bestellt, aber noch nicht eingetroffen. In der Rückrunde würde ich einen kaufen können. So kaufte ich für den geschätzten Gegenwert eines Schals zwei verschiedene YB-Dächlikappen für meinen Sohn. Eine schwarze mit gelbem Emblem und eine gelbe mit schwarzem Emblem.

Den vorletzten Punkt des Rundgangs hätte ich weglassen sollen. Im Pissoir empfing mich eine ganze Palette von Gerüchen. Einer davon war ekelhaft penetrant. Zuletzt hätte ich die obligate Kalbsbratwurst erworben. Auch vor diesem Stand stand fast niemand an. Ich hätte direkt bezahlen und die Wurst, die zwei Bitz Brot und den Cartonteller mit viel Senf behändigen können. Für diesmal musste ich es sein lassen, denn ich hatte die Eindrücke der Inspektion im Pissoir noch nicht verarbeitet.

In der zweiten Halbzeit ging der jämmerliche Fussball weiter, und ich musste mich sogar noch mehr aufregen. Die Schiedsrichterin Petignat hiess damals Mouidi und verweigerte YB einen Penalty. Auf die Distanz zum weiter entfernten Strafraum konnte ich mit meiner chronischen leichten Kurzsichtigkeit nicht erkennen, welcher Spieler gefoult worden war. Aber das Foul an sich war in meinen Augen glasklar und unstrittig. Wieso die Schiedsrichterin nicht pfiff, war mir schleierhaft. Admir Smajic war ein sicherer Penaltyschütze. Es hätte 1:1 geheissen, und YB hätte höchstwahrscheinlich gewonnen. Eine Weile lehnten sich die Spieler gegen das Unrecht auf. Der wirblige Stürmer Agent Sawu in Diensten der Berner kam zweimal, eher dreimal gut zum Abschluss. Die Szenen hätten in der Summe wohl eine Hundertprozentige ergeben.

Zwischen dem 0:2 von Thierry Ebe Mitte der zweiten Halbzeit und dem Schlusspfiff war nichts mehr los. Ich harrte aus, bis ich den Schlusspfiff hörte. Ich war nie einer der Zuschauer, die das Wankdorf nach 80 Minuten enttäuscht verliessen.

Auf dem Heimweg gingen mir die Eindrücke des Nachmittags durch den Kopf. Sawus Drittelchancen, 0:2 gegen Etoile Carouge, 3 unter 0 plus Bise, die Preisschilder, Ebe/Petignat, das Wankdorf und sein Zustand, der verunmöglichte Wurstgenuss. Und die offizielle Zuschauerzahl: 1761. Ich beschloss, dass der 21. November 1999 mein Lebtag der Tiefpunkt des Klubs gewesen sein musste. Es konnte und durfte nicht weiter hinuntergehen.

Heute habe ich immer noch Recht. Im letzten Vorrundenspiel gewann YB in Wil 4:0 (Hattrick von Agent Sawu). Die NLB-Abstiegsrunde begann bei null. Etoile Carouge stieg mitsamt Thierry Ebe in die 1. Liga ab. YB wurde Meister der Abstiegsrunde. In der darauffolgenden Saison stieg YB auf. Und hier ist es seither. Oben. Jetzt sogar ganz oben.

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Peter Lerch (60) ist Sportjournalist und Ehrenmitglied von sportpress-bern.ch. Der ehemalige Präsident der Berner Sportjournalisten (1998 bis 2011) leitete einst die Sportredaktion der „Berner Zeitung“ und war Chefredaktor der Nachrichtenagentur Sportinformation Si (jetzt sda). Am Samstag, 28. April 2018 berichtete er als Reporter für die sda aus dem Stade de Suisse vom YB-Meistertitel.

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Konstanz im Vorstand

Die diesjährige Hauptversammlung von sportpress-bern.ch ging speditiv über die Bühne. Präsident Alex Wäfler und seine Vorstandscrew (Daniel Küenzi, Lori Schüpbach, Sandro Mühlebach) wurden im Restaurant Emmentaler in der PostFinance-Arena Bern mit Applaus für ein weiteres Jahr in ihren Ämtern bestätigt. Die statuarischen Geschäfte wurden allesamt einstimmig angenommen. Die Jahresrechnung schloss mit einem Gewinn in tiefer vierstelliger Höhe ab. Das Budget für das Jahr 2018 sieht ein ausgeglichenes Ergebnis vor.

Auch im Jahr 2018 wird sicher der Verein zu mehreren Anlässen treffen. Das Tätigkeitsprogramm sieht die „Klassiker“ Boccia-, Curling- und Jassturnier sowie erstmals auch ein Minigolf-Anlass vor. Der Vorstand wird die Mitglieder rechtzeitig über die Termine informieren.

Sorge machte sich die Hauptversammlung über die derzeitigen Vorgänge in der Medienbranche. Nach der Reorganisation bei der Tamedia (Gesamtredaktion auch im Sport) traf es nun auch die Nachrichtenagentur sda, bei der ein grosser Stellenabbau beschlossen worden ist (mit noch offenem Umfang in der Sportredaktion).

Nach dem kurzen, offiziellen Teil spendierte die Vereinigung einen Imbiss. Dabei wurden nicht nur die Gespräche fortgesetzt, sondern auch Kraft getankt für das anschliessende Jassturnier… (smh)

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